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Max Bing

Das Haus in der Kronenstraße 17 von Max Bing

Das Haus in der Kronenstraße 17

Um Gustav Enders‘ Architekten Max Bing ranken sich einige Mysterien. Einzig die Bauakten bezeugen seine Fähigkeiten: Sorgfältige Konstruktionen und Berechnungen, kluge handschriftliche Bemerkungen zu Änderungen - vieles spricht dafür, dass es sich um einen angesehenen Architekturkünstler gehandelt haben muss. Die Bezeichnung „Atelier für Architektur und Bauausführungen“ im Stempel auf den Bauunterlagen lässt vermuten, dass er alles verantwortete und beeinflusste, vom Dach bis zum Keller, außen wie innen. Das Atelier war damals unter einer äußerst prominenten Adresse zu erreichen: Unter den Linden 53. Prominenz fand sich ebenfalls unter seinen Auftraggebern: Der bekannte Berliner Chocolatier Hildebrandt beauftragte Bing und den Architektenkollegen Heinrich Förstchen 1913 mit dem Neubau eines Hauses in der Kronenstraße 17. 1899 hatte sich Max Bing gemeinsam mit Otto Scheer aus Schöneberg an einem Wettbewerb für das Nyegaard-Stift im damals preußischen Altona bei Hamburg beteiligt. Der Entwurf erhielt zwar keinen Preis, wurde aber zum Ankauf empfohlen.

Max Bing betätigte sich weiterhin 1908/09 in Rixdorf, dem heutigen Neukölln, als Bauherr des Hauses Erkstraße 1 – im Clinch mit dem Schöpfer des Rathaus-Neubaus. Für Neukölln ist der Datenbank des Landesdenkmalamtes das Wohn- und Geschäftshaus Erkstraße 1A und Karl-Marx-Straße 87 erfasst. Im Zusammenhang mit dem Rixdorfer Rathaus-Neubau wurde es 1908/09 wurde umgebaut. Als Bauherren werden ausgewiesen Zimmermeister Wilhelm Gäbel und „Eigentümer Max Bing, Baumeister, Atelier für Architektur und Bauausführung, Berlin N.W. 7, Unter den Linden 53“

Die ursprüngliche Fassade wurde vom Städtischen Hochbauamt gestaltet. Sie war ohne Erker, ohne durchgehenden Balkon, ohne Eingang zur Erkstraße und hatte einen hohen Eckturm (Berliner Ecke). Erster Entwurf von Bing selbst war kleinteilig-historistisch. Entscheidenden Einfluß hatte vermutlich Stadtbaurat Reinhold Kiehl. Offenbar störten Bings Vorstellungen das Bild vom neuen Rathauses mit seinem schlanken 64 Meter hohen Turm.

Trotz seines Könnens verblieben nur einige Spuren der Vita von Max Bing erhalten und eine Rekonstruktion seines Lebens gestaltet sich als äußerst schwierig. Das Haus in der Kronenstraße 17 wurde im II. Weltkrieg komplett zerstört. Nur noch sein Name in den Denkmallisten, die Akten und die denkmalpflegerisch rekonstruierten Säle am Weißen See erinnern weiterhin an sein Werk.

 

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