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Peter Edel



Der deutsche Schriftsteller und Grafiker Peter Edel während des Prozesses gegen Hans Globke
Herkunft/Rechte: Bundesarchiv, Bild 183-B0711-0005-009 (CC-BY-SA 3.0)

Peter Edel war ein deutscher Grafiker und Schriftsteller. Nach 1933 galt er wegen seines jüdischen Vaters als Halbjude und wurde politisch und rassistisch verfolgt. 1943 in „Schutzhaft“ genommen, folgten für Peter Edel Haft und Zwangsarbeit in den KZ Großbeeren, Auschwitz, Sachsenhausen, Mauthausen und Ebensee. Er trug lebenslang die im linken Arm eintätowierte Nr. 164145 von Auschwitz. Sein Beruf als Künstler und Gebrauchsgrafiker hatte ihn im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor dem Tod in der Gaskammer gerettet. Ins KZ Sachsenhausen überstellt, nunmehr Häftling Nr. 75192, komplettierte er das berüchtigte Fälscherkommando des SS-Sturmbannführers Bernhard Krüger im „Block 19“. Ende Februar 1945 erfolgte die Verlegung der Häftlinge nach Österreich ins KZ Mauthausen und weiter ins KZ Ebensee. Am 6. Mai 1945 wurden er und seine Mithäftlinge durch Soldaten der U. S. Army aus dem KZ befreit.

Sein Leben wurde durch seine kreative Tätigkeit auch nach der traumatisierenden Zeit in den Konzentrationslagern gerettet. Das Schreiben, seine Tätigkeit im Schriftstellerverband P.E.N., sein Wirken in der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer, seine politischen Statements - all diese Dinge halfen ihm, mit den unaussprechlichen Schrecken, die er erfahren musste, (über-)leben zu können.


Eine Tätigkeit für das MfS?

Nach Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) soll er 1978, fünf Jahre vor seinem Tod, einer „informellen Zusammenarbeit“ zugestimmt haben und per Handschlag verpflichtet worden sein. Zuvor war er selbst beobachtet worden. 

In der DDR arbeitete Edel zunächst als Journalist und später als freischaffender Schriftsteller. Er war Mitglied der SED und der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer. 1963 war er Zeuge im DDR-Prozess gegen Hans Globke, Mitverfasser und Kommentator der Nürnberger Rassegesetze.

International bekannt wurden seine Werke "Die Bilder des Zeugen Schattmann" und seine Autobiografie "Wenn es ans Leben geht".

Peter Edel soll 1978, fünf Jahre vor seinem Tod, einer „informellen Zusammenarbeit“ mit dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR zugestimmt haben. Zuvor war er selbst beobachtet und als „Kandidat“ erfasst worden. Die Geschäftsführung des KBW e. V. erhielt beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Einsicht in die Akten über Peter Edel. Davon wurden nach Einsichtnahme vier Deckblätter und 138 Seiten als Duplikate dem Geschäftsführer mit den Archivsignaturen zugeleitet. Sie beinhalten Aufzeichnungen von Gesprächen der MfS-Offiziere, Einschätzungen seiner Person und Personalunterlagen des Schriftstellerverbandes. Es wurde keine Aufzeichnung oder ein Bericht gefunden, den Edel selbst verfasst oder abgezeichnet hat.


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